Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat vor kurzem über das Meinungsforschungsunternehmen Civey 2.500 Bundesbürger über 18 Jahre zum Thema Altersarmut und -vorsorge befragte. Dabei gaben 53 % der Befragten an, sich wegen der Altersvorsorge Sorgen zu machen. Zwischen den Geschlechtern offenbaren sich dabei einige Unterschiede: So machen sich 57 % der Frauen Sorgen um die eigene Altersvorsorge. Zudem glauben nur 32 % der weiblichen Befragten an einen finanziell sorgenfreien Ruhestand, bei den Männern sind diesbezüglich 42 % optimistisch.
Viel Unwissenheit
Um einschätzen zu können, ob der eigene Ruhestand finanziell eher sorgenfrei oder sorgenbehaftet sein wird, ist es wichtig zu wissen, wie viel Geld man dann zur Verfügung haben wird. Hier besteht bei einem Großteil der Bundesbürger allerdings ein deutliches Wissensdefizit: Mehr als ein Drittel der Befragten kann nicht oder nur sehr vage abschätzen, wie hoch das Einkommen im Alter sein wird. Auch bei der Frage nach der Rentenlücke zeigt sich viel Unwissenheit. So wissen laut der Umfrage 20 % der Personen im Erwerbsalter nicht, ob bzw. wie viel Geld ihnen im Ruhestand monatlich zur Wunschrente fehlen wird. Fast 60 % befürchten eine erhebliche Differenz von mindestens 250 Euro. Fast jeder Dritte schätzt die persönliche Rentenlücke sogar auf mehr als 750 Euro/Monat. Dass ihnen im Alter voraussichtlich kein Geld fehlen wird, glauben nur 17 % der Umfrageteilnehmer.
Altersvorsorge? Fehlanzeige!
Angesichts der Ergebnisse, dass vielen Menschen klar ist, dass im Alter zum Teil deutliche finanzielle Abstriche drohen, müsste es eigentlich für eine hohe Nachfrage nach zusätzlicher Altersvorsorge geben. Dem ist aber nicht so: Laut der GDV-Umfrage haben 20 % der Menschen im erwerbsfähigen Alter keine zusätzliche Altersvorsorge. Diejenigen, die über eine solche verfügen, haben in den meisten Fällen Immobilien (37 %), über einen Aktien- bzw. Rentenfonds verfügen 30 %. Knapp dahinter folgt mit 28 % die Betriebsrente. Dabei ist der Wert in den Altersgruppen, die im erwerbsfähigen Alter sind und dementsprechend häufiger eine Betriebsrente abschließen können, deutlich höher als in den jüngeren. So haben von den Befragten zwischen 18 und 29 Jahren ca. 18 % eine Betriebsrente, bei den 50 bis 64-jährigen sind es gut 32 %. “Es ist einerseits gut, dass deutlich mehr als ein Viertel der Befragten die Vorteile des ‘Hidden Champion’ betriebliche Altersversorgung nutzt”, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. In der öffentlichen Debatte komme sie bislang zu kurz. “Andererseits machen die Zahlen deutlich: Für eine größere Verbreitung braucht es unverändert mehr Impulse, um die Betriebsrenten auch für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv zu machen”, so Asmussen weiter. Über eine Lebensversicherung sorgen ca. 23 % aller Befragten vor, hauchdünn dahinter folgt die Riester-Rente, die von 22 % der Umfrageteilnehmer genutzt wird.
Auch bei den unterschiedlichen Vorsorgearten gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So haben 30 % der Männer, aber nur 24 % der Frauen eine Betriebsrente. Umgekehrt ist es bei der Riester-Rente, über die 25 % der Frauen, aber nur 19 % der Männer verfügen. „Riester-Rente und betriebliche Altersversorgung sind zwei bewährte Instrumente, die sich ergänzen und von Zielgruppen mit zum Teil spezifischen Vorsorgebedürfnissen genutzt werden. Daher haben beide Instrumente ihre Berechtigung“, betonte Asmussen, der glaubt, dass besonders moderne Lösungen bei der Schließung der Rentenlücke helfen können. „Nur wer seine Rentenlücke kennt, kann passgenau vorsorgen. Ich bin davon überzeugt, dass wir hier mit digitalen Lösungen einen großen Schritt vorankommen – das gilt sowohl für die kommende digitale Rentenübersicht als auch innovative, digitale Versicherungsangebote bei der Altersvorsorge.“
Technischer Abwehrfortschritt
Aktuell gehaltene Internet- und Virenschutzprogramme, sichere Passwörter, VPN-Tunnel und regelmäßige Datensicherungen mit Aufbewahrung an einem anderen Ort gehören zum kleinen IT-Einmaleins für Privatpersonen und Unternehmer. Betriebe mit attraktiven Angriffszielen setzen seit jeher auf ein Risikomanagement mit Datenschutz, IT-Sicherheit und Plänen für den Notfall bzw. IT-Ausfall. Ein häufiger Anlass für eine neue IT-Risikosicht sind Schutzgesetze wie etwa für Datenschutz oder gegen Geldwäsche sowie neu aufgelegte branchenspezifische Verordnungen. Regelmäßige Information zur IT-Sicherheit und Auffrischungen in Teamgesprächen gelten als erster Schritt in die gezielte Eigenvorsorge. Verstärkten Zuspruch finden IT-Sicherheitsanbieter bei Firmenkunden, die neben einer Softwarelösung zur Angreifer- und Virenabwehr ein erreichbares Expertenteam vorhalten, das individuelle Angriffe abwehrt, nach einem erfolgreichen Angriff weitere Schäden unterbindet, befallene Systeme identifiziert und Schadsoftware systemweit vernichtet. Das wachsende Zusammenspiel von Digitalisierung und Cyber-Crime sensibilisiert immer mehr Firmen- und Privatkunden für IT-Sicherheitskonzepte mit Vorsorgelösungen. Versicherungen sind ein fester Bestandteil davon. Neben Produktinnovationen bieten Versicherer deswegen interessierten Kunden und Vermittlern weitergehende Information rund um Datenschutz und IT-Sicherheit an.
(Finanzwelt)